Die Scheinwerfer eines Autos sind heute schon längst nicht mehr statisch. Stattdessen können sie Bewegungen des Fahrzeugs ausgleichen, um so immer für eine bestmögliche Ausleuchtung der Fahrbahn zu sorgen. So kann beispielsweise das Kurvenlicht die seitlichen Kurvenfahrten optimal begleiten. Das Gegenstück zum (seitlichen) Kurvenlicht ist die sogenannte Leuchtweitenregelung in Fahrtrichtung. Diese manuelle oder auch automatische Leuchtweitenregulierung gleicht die Neigung der Scheinwerfer aus, die entlang der Längsachse des Wagens entstehen kann.
Selbst bei optimal eingestellten Scheinwerfern kann sich der Lichtkegel verkürzen bzw. verlängern, wenn sich das Auto nach vorne oder hinten neigt. Das kann dann unter Umständen den Gegenverkehr blenden und somit viele andere Menschen gefährden. Diese Veränderung kann mehrere Ursachen haben. Häufigster Grund ist eine starke Zuladung im Kofferraum bzw. auf der Rücksitzbank oder auch die Fahrt mit einem Anhänger. Dann senkt sich der Wagen im hinteren Bereich deutlich ab und wird gleichzeitig vorne etwas angehoben. Schon die kleinste Erhöhung des Gewichts kann eine Erweiterung des Lichtkegels von mehreren Metern bedeuten. Letztlich würde dann aus dem Abblendlicht (auf den Boden) ein Fernlicht, das geradeaus strahlt. Sowohl manuelle als auch automatische, dynamische Leuchtweitenregulierung sollen dieser Veränderung entgegenwirken.
Bereits seit 1990 gehört die manuelle dynamische Leuchtweitenregulierung zur Serienausstattung von Autos. Viele Autofahrer kennen diese Funktion in Form eines kleinen Drehschalters (mit Scheinwerfer und Doppelpfeil) am Armaturenbrett. In dem Fall spricht der Fachmann von der sogenannten manuellen dynamischen Leuchtweitenregulierung.
Neben dieser Form der Leuchtweitenregelung wurde mit dem neuen Jahrtausend ebenfalls eine sogenannte automatische Leuchtweitenregulierung entwickelt. Auch hier ist es das Ziel, die Längsneigung der Scheinwerfer des Autos an die jeweilige Fahrsituation bzw. Beladung anzupassen. Allerdings wird bei diesem Verfahren die Neigung des Fahrzeugs (und damit der Scheinwerfer) von diversen Sensoren an den Fahrzeugachsen ermittelt. Die Informationen werden in die Bordelektronik geleitet, wo dann die optimale Stellung der Scheinwerfer berechnet wird. Das Steuergerät sendet anschließend Signale an die jeweiligen Stellmotoren der Scheinwerfer, um den Lichtkegel an die aktuelle Situation anzupassen. Somit ist bei der automatischen, dynamischen Leuchtweitenregulierung kein Eingreifen des Fahrers mehr notwendig.
Eine Leuchtweitenregelung hat – unabhängig von der jeweiligen Ausführung – unbestritten ihre Vorteile. Der Fahrer hat damit jederzeit die bestmögliche Sicht auf die vor ihm liegende Fahrbahn. Gleichzeitig werden Gefahren vermieden, weil die Scheinwerfer den Vordermann und entgegenkommende Autos nicht blenden können.
Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Autofahrer von einer manuellen Leuchtweitenregelung keinen Gebrauch machen. Aber selbst wenn man die manuelle Anpassung nutzt, bleibt dennoch ein Problem: Das eigenständige Einstellen des richtigen Lichtkegels vom Armaturenbrett aus kann letztlich nur „nach Gefühl“ erfolgen. Eine exakte Leuchtweitenregelung (wie bei der Justierung der Scheinwerfer in der Werkstatt) ist auch bei größter Sorgfalt nicht möglich.
Diese Mankos entfallen bei der dynamischen, automatischen Leuchtweitenregulierung. Die notwendige Veränderung des Lichtkegels kann nicht vergessen oder ignoriert werden. Auch die Justierung ist relativ genau, weil die zuständigen Sensoren sehr exakt arbeiten. Allerdings sehen sich die Sensoren bei der automatischen Leuchtweitenregulierung zahlreichen Gefahren (Feuchtigkeit, Schmutz, Streusalz etc.) ausgesetzt. Dazu kommen mechanische Kräfte durch Erschütterungen (Fahrbahn) und Lenkbewegungen.
SEAT arbeitet mit der automatischen Leuchtweitenregulierung, das heißt die Einstellung der Xenon- und Bi-Xenon-Scheinwerfer werden von der dynamischen Leuchtweitenregulierung kontinuierlich automatisch angepasst. Dabei werden sowohl statisch verursachte Änderungen (Ladegewicht und -verteilung) als auch dynamisch bedingte Effekte, verursacht durch Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgänge, berücksichtigt.
Vorteil: Die Leuchtweitenveränderung, hervorgerufen durch die Neigung der Karosserie beim Beschleunigen oder Bremsen, wird kompensiert und das Leuchtfeld bleibt nahezu konstant. Das gewährleistet gute Sichtverhältnisse für den Fahrer und hilft, ein Blenden des Gegenverkehrs zu vermeiden.