Auch in Zeiten von Leichtbau und neuartigen Kunststoffen zeigt sich Rost als eine Gefahr für die Karosserie. Durch Rost zersetzen sich Bleche und tragende Bauteile des Fahrzeugs, was neben negativen optischen Effekten ebenfalls die Fahrtauglichkeit des Autos beeinträchtigt. Aus diesem Grund sind Maßnahmen zur Rostvorsorge unerlässlich. Die sicherste Methode, Stahlbleche gegen Korrosion zu schützen, ist das Verzinken. Beim Verzinken bildet das Zink keine lose Schicht auf dem Blech, sondern reagiert zu einer stabilen Verbindung, die auch gegen Beschädigungen der Oberfläche unempfindlich ist.
In der Vergangenheit mussten Fahrzeuge vermehrt für fahruntauglich erklärt werden, da insbesondere tragende Bauteile der Karosserie vom Rost betroffen waren. Das Verzinken der Karosserie gilt heute als wirksames Mittel gegen diesen „Rostfraß“. Da das Zink bei dieser Methode eine feste Verbindung mit dem Stahl der Karosserie eingeht, bleibt das Fahrzeug zuverlässig vor Rost und Durchrostung geschützt. So erhält dieser besondere Korrosionsschutz Auto und Wert des Autos auch langfristig.
Bei der Verzinkung von Stahl können dabei verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen, beispielsweise feuerverzinken oder galvanisch verzinken.
Die vollverzinkte Karosserie wird bereits seit den 1980er Jahren angeboten. Zumeist im Premiumsegment angesiedelt, konnte somit erstmals eine Garantie gegen die Durchrostung des Fahrzeugs gegeben werden. Der Begriff vollverzinkte Karosserie bedeutet jedoch nicht zwingend, dass die Karosserie des entsprechenden Fahrzeugs in einem Stück verzinkt wurde. Es ist ebenfalls möglich, dass diese aus verzinkten Teilen gefertigt wurde. Damit wäre eine Kombination unterschiedlicher Verfahren möglich. So können sowohl feuerverzinkte Komponente also auch kaltverzinkte Bauteile genutzt werden. Darüber hinaus ist ebenfalls galvanisch Verzinken eine anerkannte, häufig verwendete Methode.
Das Feuerverzinken von Karosserien und Karosserieteilen gilt als schwierig. Der Grund sind die bei der Feuerverzinkung vorherrschenden hohen Temperaturen von mitunter 450 Grad Celsius. Karosseriebleche neigen bei derart hohen Temperaturen zum Verziehen oder werden wellig. Dem kann nur über die Anwendung bestimmter Verfahren, in welchen die Bauteile auf speziellen Rahmen befestigt werden, entgegengewirkt werden.
Neben dem Feuerverzinken ist es ebenfalls möglich, Teile des Fahrzeugs galvanisch verzinken zu lassen. Bei dieser Form der Verzinkung treten keine derart hohen Temperaturen auf wie bei der Feuerverzinkung, wodurch ein Verziehen von Blechen weitestgehend vermieden werden kann. Zudem erfolgt galvanisch Verzinken in sehr geringer Dicke von weniger als 20 Mikrometer (Millionstel Meter), sodass hiermit speziell feinere Flächen behandelt werden können. Sie eignen sich vor allem für die sichtbaren Oberflächen der Karosserie.
Als letzte Möglichkeit kann das Kaltverzinken genutzt werden. Hiermit ist zumeist das Aufbringen einer zinkhaltigen Farbe gemeint. Eine solche Behandlung ist jedoch in der Regel weniger wirksam als das galvanisch Verzinken oder Feuerverzinken.
Oft besteht eine vollverzinkte Karosserie zum Teil aus bereits bei der Fertigung verzinkten Blechen, und sorgt damit für entsprechenden Korrosionsschutz. Auto und Anbauteile über eine komplette Karosserieverzinkung vor Rost zu bewahren, gestaltet sich jedoch als äußerst aufwändig. Aus diesem Grund werden ebenfalls teilverzinkte Karosserien genutzt. Hierbei sind mitunter nur die Teile der Karosserie verzinkt, die direkten Einwirkungen von Steinschlag oder anderen besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Soll eine Karosserie nachträglich verzinkt werden, ist dies kein einfaches Unterfangen. Das gesamte Fahrzeug muss in seine Einzelteile zerlegt und die Karoserie vom Lack befreit werden, was sich in der Regel nur bei einer Komplettrestaurierung anbietet.
In jedem Fall sorgt eine Karosserieverzinkung für einen verlässlichen, optimalen Korrosionsschutz. Auto und Anbauteile behalten ihre Strukturfestigkeit über die gesamte Lebensdauer. Somit schränkt die verzinkte bzw. vollverzinkte Karosserie ein mögliches finanzielles Risiko ein, da sie Sicherheit, Werterhalt und Betriebsdauer über einen langen Zeitraum gewährleistet. Durch die längere Betriebsdauer des Fahrzeugs werden Ressourcen nachhaltig geschont. SEAT bietet für alle Modelle eine 12-jährige Gewährleistung gegen Durchrostung.